Immer wieder hört man, man soll heißes oder warmes Wasser trinken. Aber warum ist das so? Welche Vorteile bringt es heißes Wasser zu trinken und wie wird’s richtiggemacht?
Warum sollte ich heisses Wasser trinken?
Schon ein paar Schlucke abgekochtes Wasser können angelagertes „Ama“ (=unverdautes, oft auch verglichen mit Schlacken und Giftstoffen), aus unseren Körpergeweben (Dhatus) schwemmen. Dieses Ama entsteht, aufgrund eines schwachen Agnis (= Verdauungsfeuers) – also wenn unsere Verdauung nicht optimal läuft und sich somit unverdaute Nahrungsreste ansammeln. Warmes Wasser hingegen kann das Agni aktivieren und die Darmtätigkeit anregen.
Ein Glas warmes Wasser ist ein echter Kickstart für den Tag und vertreibt Müdigkeit. Darüber hinaus kann es dabei helfen, Heißhunger-Attacken zu dämpfen. Häufig verwechseln wir Durst mit echtem Appetit und essen, obwohl wir eigentlich Durst haben.
Am besten du bereitest dir am Vorabend schon eine große Thermoskanne vor, damit du gleich morgens nach dem Zähneputzen und Zungenschaben mit 2 großen Gläsern Wasser beginnen kannst. Dies bringt die Peristaltik zum Laufen und hilft dem morgendlichen Entgiftungsprozess.
Optimaler Weise sollte das trinken des heißen Wassers über den Tag verteilt beibehalten werden. Dazu ca. alle 30 Min einen Schluck deines Wassers trinken.
Wie wird’s gemacht?
Optimaler Weise nimmt man gefiltertes Leitungswasser und mineralstoffarmes Tafelwasser. Dieses kochst du in einem Kochtopf oder im Wasserkocher bei offenen Deckel so lange bis es sich reduziert hat (zB. 1 L auf 750 ml reduzieren) ca. 10 – 20 Minuten. Je länger du das Wasser kochst, desto stärker ist die reinigende Wirkung.
Wieviel sollte ich trinken?
Als Fastregel sagt man ca. 30-40 ml Wasser pro kg Körpergewicht.
Bitte mehr Pepp?
Wenn dir reines Wasser zur langweilig schmeckt, kannst du es deinem Dosha anpassen:
Pitta Typen, die häufig Heißhunger haben und mit Sodbrennen und Aufstoßen zu kämpfen haben, sollten das Wasser nicht ZU heiß trinken, da die Hitze, die dem Pitta zugeordnet ist, sonst noch verstärkt wird. Für Pitta-Konstitutionen ist eher lauwarmes Wasser geeignet, dem man mit ein paar Fenchelsamen oder einer Gewürznelke etwas Geschmack verleihen kann.
Vata Typen, die unregelmäßig Appetit und Durst haben und mit unregelmäßiger Verdauung zu tun haben, können ihr Wasser hingegen heiß trinken, denn häufig neigen sie zum Frieren und zu Trockenheit. Sie können in ihr Wasser außerdem etwas Öliges wie Ghee geben und es mit Süßholz aufköcheln.
Kapha Typen mit einem langsam arbeitenden Stoffwechsel bzw. häufig trägem Agni, können ihr Wasser warm trinken und es mit frischem Ingwer oder Pippali (lager Pfeffer) aufpeppen.